VerhaltenDem Verhalten des Pferdes kommt im Zusammenleben mit dem Menschen eine enorme Bedeutung zu. Unabhängig davon, ob das Pferd nun in erster Linie Freizeit- oder Sportpartner ist oder als Lehr- oder Therapiepferd seinen Dienst tut: Die vielfältige Rolle des Pferdes in der heutigen Zeit bedeutet entsprechend vielschichtige Anforderungen an Reaktions- und Verhaltensmuster. Beim Reitpferd ist das Merkmal "Rittigkeit" Bestandteil der flächendeckenden Datenerfassung und wird auch entsprechend in den Zuchtprogrammen bearbeitet. Zu vielen weiteren wichtigen Aspekten fehlen jedoch klare Merkmalsdefinitionen und Datenerfassungskonzepte, so dass im Bereich Verhalten noch "Hausaufgaben" von Praxis und Wissenschaft zu erledigen sind, bevor hier gezielte züchterische Maßnahmen erfolgversprechend auf den Weg gebracht werden können.In wissenschaftlichen Studien haben sich Hinweise auf bemerkenswerte genetische Komponenten von Verhaltensparametern ergeben. Tierartübergreifend scheinen etwa die Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Eindrücken, Kooperationsbereitschaft und Dominanz im Zusammenhang mit dem Stoffwechsel und der Wirkung gewisser Botenstoffe des Nervensystems (Neurotransmitter) zu stehen. Gerade für solch schwierige Merkmalskomplexe wie das Verhalten bieten demgemäß genomisch unterstützte Verfahren ein erhebliches Potenzial, auf der Basis einer relativ geringen Zahl von Pferden mit qualitativ hochwertigen Phänotypdaten (also differenzierten Informationen zum Verhalten) für das Verhalten wichtige Abschnitte des Erbmaterials zu identifizieren und somit künftig von deren Ausprägung auf ererbte Wesensmerkmale schließen zu können. |
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