LeistungDie Vielfalt der Einsatzgebiete des Pferdes bringt es mit sich, dass auch die Anforderungen in Sachen Leistung und damit die Definitionen der Leistungsmerkmale in Zuchtprogrammen erheblich variieren. Beim Rennpferd stehen die Geschwindigkeit und in Abhängigkeit von der Renndistanz Sprint- und Durchhaltevermögen im Vordergrund. Beim Reitpferd richten sich die Schwerpunkte nach dem Haupteinsatzgebiet: Das Gangvermögen ist insbesondere für das Dressurpferd, das Springvermögen für das Springpferd wichtig. Grundlegende Reiteigenschaften spielen in jeder reitsportlichen Disziplin eine Rolle. Das weite Feld der nicht wettkampforientierten Einsatzgebiete des Pferdes ist hierbei ausdrücklich eingeschlossen. Leistungsmerkmale beim Pferd zu definieren ist somit schwierig, und die Leistungs- und Zuchtzielbeschreibungen bleiben in vielen Punkten vage und subjektiv. Um gezielt züchterisch vorgehen zu können, ist es jedoch sehr wichtig, dass die routinemäßige Datenerhebung so objektiv wie möglich erfolgt. Nur dann sind Wiederholbarkeit und Vergleichbarkeit der Leistungsdaten in einer Größenordnung zu erreichen, die für eine solide Selektionsgrundlage und damit merklichen Zuchtfortschritt erforderlich sind. Sportdaten sind beim Reitpferd enorm wichtig für die Einschätzung des Leistungspotenzials. Allerdings spielen hier Umwelteinflüsse eine große Rolle, und das genetische Potenzial des einzelnen Pferdes ist schwieriger einzuschätzen. Für den Züchter wertvolle Informationen stammen daher aus den Leistungsprüfungen, die die Stuten (Zuchtstutenprüfungen, ZSP) bzw. Hengste (Veranlagungsprüfung, VA; Hengstleistungsprüfung, HLP) unter standardisierten Bedingungen absolvieren. In manchen Verbänden werden zusätzliche Jungpferdeprüfungen angeboten, die nach Altersklassen gestaffelt durchgeführt werden.
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